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Austausch im Zeichen von Inklusion

3. Netzwerktreffen des Inklusionsnetzwerkes Sachsen

In der vorerst letzten Projektetappe des „Inklusionsnetzwerkes Sachsen“ lud das Projektteam der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. (LAG SH Sachsen) am 08.11.2018 zu seinem dritten Netzwerktreffen ein. Die Veranstaltung fand dieses Mal im Chemnitzer Tietz in Kooperation mit der Volkshochschule Chemnitz statt.

Die rund 45 Teilnehmenden kamen als Inklusionsgestalter und am Thema Interessierte verschiedenster Fach- und Arbeitsbereiche aus ganz Sachsen zusammen, um sich zu den Themen Finanzierung inklusiver Vorhaben und deren praktische Umsetzung zu informieren und auszutauschen. Ein „geleitetes Netzwerken“ bot zudem die Gelegenheit, mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen und das Inklusionsnetzwerk Sachsen mit Leben zu füllen.

Finanzierungsmöglichkeiten inklusiver Arbeit

Nach einem kurzen Überblick über den Stand des Projektes „Inklusionsnetzwerk Sachsen“ stand der Vormittag ganz im Zeichen von Fördermöglichkeiten inklusiver Vorhaben. „Damit kam das Inklusionsnetzwerk Sachsen den Wünschen der Netzwerkpartner zu umfänglichen Informationen bezüglich der Finanzierungsmöglichkeiten nach“, erklärt Kerstin Helm, Projektkoordinatorin des Inklusionsnetzwerkes Sachsen.

Edeltraut Höfer von der Landesdirektion Sachsen gab in diesem Rahmen einen umfassenden Überblick über die Fördermöglichkeiten der Richtlinie Teilhabe. Gerade der ein oder andere praktische Tipp wurde hierbei aufmerksam aufgenommen. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit von Projekten wurde diesbezüglich in den Fokus gerückt.

Neben den besagten Möglichkeiten des Freistaates Sachsen wurde auch eine ganz andere Finanzierungsmöglichkeit beleuchtet: das laut Referentin bislang noch oftmals unterschätzte und zu wenig eingesetzte Fundraising. Manuele Lißina-Krause vom Ökolöwe Umweltverbund Leipzig e.V. konnte den Teilnehmenden einen spannenden Einblick in dieses umfangreiche Thema bieten.

Abschließend stellte Ulf-Dieter Schwarz vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., der auch Mitglied des Kuratoriums der Aktion Mensch ist, die Fördermöglichkeiten der Aktion Mensch vor. Er kündigte hierbei u. a. eine neue und übersichtliche Strukturierung der Förderprogramme wie auch eine Vereinfachung der Antrags- und Nachweisverfahren an, was seitens der Teilnehmenden sehr begrüßt wurde. Auch die Aufforderung, gute Projektanträge zu stellen, da es an diesen mangle, ist sicherlich auf viele offene Ohren gestoßen.

Persönlicher Austausch und Vernetzung

Einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung bildete ein „geleitetes Netzwerken“, das dazu dienen sollte, die Teilnehmenden ins Gespräch zu bringen, das Netzwerk zu stärken und auch Einblicke in den wahrgenommenen Stand der Inklusion in Sachsen zu schaffen. Die Möglichkeit, an Gesprächen zu verschiedenen inklusiven Themen in wechselnden Diskussionsgruppen teilzunehmen, wurde von den meisten Teilnehmenden rege wahrgenommen. In diesem Rahmen kamen nicht nur zahlreiche neue Kontakte zustande, auch wurde eine Vielzahl praktischer Erfahrungen ausgetauscht. Die inhaltlichen Ergebnisse des Networkings werden den Netzwerkpartnern zeitnah in der Veranstaltungsdokumentation zum Netzwerktreffen im internen Bereich des Portals bereitgestellt.

Einblicke in die praktische Inklusionsarbeit der Netzwerkpartner

Der Nachmittag diente der Vorstellung konkreter und nachahmenswerter Praxisbeispiele verschiedener Netzwerkpartner, die ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungswege aufweisen. „Bei der Erstellung inklusiver Projekte und Angebote lohnt es sich oftmals, das Rad nicht neu zu erfinden, sondern sich an erfolgreichen Beispielen zu orientieren und deren Herangehensweisen in die eigenen Überlegungen einfließen zu lassen“, fasst Kerstin Helm den Hintergrund dieses Veranstaltungsteiles zusammen.

So gab Lutz Höhne von „Kleinwachau - Sächsisches Epilepsiezentrum“ interessante Einblicke in die inklusiven Angebote dieser Einrichtung und deren Projektfinanzierung. Sabine Lienen-Kraft stellte die Entwicklung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz (smac) hin zu einem umfangreichen weitgehend barrierefreien Angebot dar. Abschließend vermittelte Norbert Richter sowohl ein Verständnis für die Belange von Gehörlosen als auch einen anschaulichen Überblick in die Arbeit von „Scouts - Gebärdensprache für alle“.

Dank an alle Teilnehmenden und Mitwirkenden

Das Team des Inklusionsnetzwerkes Sachsen bedankt sich bei der VHS Chemnitz, allen Referenten und Referentinnen, Netzwerkpartnern und interessierten Teilnehmenden für ihre engagierte Mitwirkung, wodurch eine gelungene Veranstaltung in sehr angenehmer Atmosphäre erst möglich wurde.

Zukunft des Inklusionsnetzwerkes und nächster Netzwerktreffen


Das Projekt „Inklusionsnetzwerk Sachsen“ läuft vorerst am 31.12.2018 aus. Dennoch stellt dies nicht das Ende des Netzwerkes mit nunmehr 110 registrierten Netzwerkpartnern dar. Die Projektarbeit hat verdeutlicht, dass gerade in den Regionen weiterhin ein großer Vernetzungsbedarf im Bereich Inklusion besteht und auch u. a. der Austausch mit Betroffenen eines verstärkten Ausbaus dringend bedarf. Ein diesbezüglicher Projektförderantrag, der diese Aspekte auf der erschaffenen Basis in den Fokus rückt, ist für den Zeitraum 2019-2021 bereits formuliert und bei der Landesdirektion eingereicht worden. Zudem ist natürlich der LAG SH Sachsen auch abseits des Förderantrages daran gelegen, die vorhanden Werkzeuge des Netzwerks wie auch das Netzwerk selbst weiterhin zu pflegen und aktiv am Leben zu halten. Wir freuen uns bereits auf das erste Netzwerktreffen im kommenden Jahr.

Blick auf Teilnehmer an mehreren Tischen

3. Netzwerktreffen in der VHS Chemnitz