Zum Hauptinhalt springen

Barrierefrei orientieren in Dresden

Wie orientiere ich mich im Freiraum, wenn ich nichts sehe? Wie bewege ich mich im Park, wenn Steigungen und Stufen für mich unüberwindbare Hindernisse sind? Mit einem barrierefreien Informationssystem ist Orientierung zukünftig leichter möglich.

Am Dresdner Alaunpark steht erstmals der Prototyp eines barrierefreien Leitsystems in einer städtischen Grünanlage. Der Plan steht am Marktplatz am Bischofsweg und ist ein Baustein zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Handlungsfeld Mobilität und Barrierefreiheit. Erprobt wird, die Nutzbarkeit des Barrierefreien Informationssystems und wie es sich im Alltag bewährt. Das Barrierefreie Informationssystem soll so weiterentwickelt werden, dass es barrierefrei nutzbare Orientierungshilfen an markanten Punkten der Stadt bietet.

Der Alaunplatz ist Modellprojekt für das erste barrierefreie Informationssystem für Dresdner Freianlagen ausgewählt. Der Park bietet dafür gute Voraussetzungen. Er ist in weiten Teilen barrierefrei, in anderen schwer zugänglich und mit einer barrierefrei nutzbaren Toilettenanlage ausgestattet. Zunächst wurde ein Schema für Informationen in Parkanlagen entwickelt und analysiert. Welche Informationen zum Park können dargestellt werden? Was ist nicht darstellbar und was muss wie stark abstrahiert werden? Im Ergebnis entstanden zwei Modelle – mit einem taktilen Plan und einem visuellen Plan, der auch vom Rollstuhl aus optimal nutzbar ist. Die Weiterentwicklung zum Prototypen erfolgte in Abstimmung mit der Deutschen Zentralbibliothek für Blinde, Mitgliedern des Planungsteams und Taktile Studios, einem Spezialbüro für Barrierefreie Systeme. Es entstand ein kombiniertes System. Dieses ist taktil nutzbar für blinde Besucher*innen, gut lesbar auch bei leichten Sehbeeinträchtigungen und kann ebenfalls vom Rollstuhl aus gut genutzt werden.

Planungsstart war das Semesterprojekt “Intermediale Aspekte“ 2017/18 von Studierenden der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Von Beginn an gab es eine fachkundige Beratung durch den Blinden und Sehbehinderten Verband Sachsen BSVS e. V., den Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden e. V., das Büro der Behindertenbeauftragten und das Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden. Die Projektleitung liegt beim Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.

Die Gesamtkosten für die Entwicklung des Systems, für Prototyp und Aufstellfläche liegen bei 22.250 Euro. Die Finanzierung wurde durch das Büro der Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt Dresden ermöglicht.

Erfahrungen und Vorschläge bitte mitteilen

Die Projektbeteiligten bitten die Bürgerinnen und Bürger, dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Ihre Erfahrungen und Vorschläge zum neuen Barrierefreien Informationssystem mitzuteilen. Kontakt per Mail: stadtgruen-und-abfallwirtschaft@dresden.de