Medien und Behinderung im Fokus
Die Nutzung von Medien und deren Nutzbarkeit für Menschen mit Behinderung standen bei unserem sachsenweitem Netzwerktreffen am 10. Oktober 2019 in Freiberg im Mittelpunkt. Dank einer freundlichen Kooperation mit der TU Bergakademie Freiberg konnte das zweite große Austausch- und Vernetzungstreffen des Inklusionsnetzwerkes Sachsen in diesem Jahr auf dem Campus der Universität stattfinden.
Medieninhalte mit und für Menschen mit Behinderung
Eingangs beschrieb die Inklusionsbotschafterin Annett Heinich mit einem erfrischend ehrlichen und kritisch-bewussten Blick mit eigener Behinderungserfahrung die Darstellung von Menschen mit Behinderung in den Medien. Dabei kamen auch mögliche Barrieren durch Medien sowie Aspekte einer diskriminierungsfreien Ansprache von Menschen mit Behinderungen zur Sprache.
Wie Medieninhalte für diese Zielgruppe am Beispiel der Sendung MDR selbstbestimmt entstehen und welche Rolle Barrierefreiheit beim MDR spielt, konnten anschließend Anette Reiß und Ray Rühle vom MDR anschaulich vermitteln. Um die Sendung mitzugestalten, sind Menschen mit Behinderung aufgerufen, gerne ihre Themen, Bedarfe und Meinungen an den MDR zu senden.
www.mdr.de/selbstbestimmt/kontakt/index.html
Auch das Team des Inklusionsnetzwerkes Sachsen nutzte die Gelegenheit, um in diesem Rahmen erneut auf die Foto- und Social-Media-Kampagne "Gesichter der Inklusion" aufmerksam zu machen, bei der Menschen ihre persönliche Geschichte rund um Inklusion erzählen.
Erfahrungs- und Wissensaustausch in entspannter Runde
Selbstverständlich war auch bei dieser Veranstaltung der persönliche Austausch zwischen den Netzwerkpartner*innen, den Referent*innen und weiteren Teilnehmenden zentral. In angenehmer Atmosphäre ergaben sich so (nicht nur) rund um das Thema Medien vielfältige Gespräche und neue Kontakte.
Mediennutzung und Medienbildung
Im zweiten Teil der Veranstaltung veranschaulichte die Wissenschaftlerin Annegret Haage von der Technischen Universität Dortmund am Nachmittag detailliert, welche Medien Menschen mit Behinderung wie nutzen sowie welche neuen technischen Möglichkeiten es für eine stärkere Inklusion durch Medien gibt.
In die Praxis nahm uns abschließend der Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. im Bereich Medienbildung mit. Christoph Marx und Luise Jahn stellten hierbei unter anderen die Projekte "Kino ohne Hürden" sowie "Telling Stories" vor, bei der insbesondere Kinder mit Lernschwierigkeiten an die Mediennutzung herangeführt werden.
Fazit: es braucht mehr wirklich inklusive Medien
Als Fazit der Veranstaltung wurde die Wichtigkeit betont, Menschen mit Behinderung u. a. mehr Raum in den Medien zu geben - sei es thematisch oder als Journalist*innen -, sie gleichberechtigt und nicht zwangsweise in gesonderten Formaten darzustellen und ihnen die neuen Wege der Teilhabe über Mediennutzung zu ermöglichen.
Für die großartige Gastfreundschaft danken wir besonders der TU Bergakademie Freiberg. Aber auch allen Referenten*innen und Teilnehmenden danken wir für das Gestalten und Gelingen der Veranstaltung.
Haben Sie selbst auch Interesse, ihre Arbeit oder ihre Geschichte rund um Inklusion in Sachsen zu erzählen? Dann melden Sie sich gern bei uns und werden auch Sie Teil der Kampagne "Gesichter der Inklusion": gesichter@inklusionnetzwerk-sachsen.de