Sensibilisierung beginnt in der Schule

Die LAG Selbsthilfe Sachsen wurde am 05. Juli 2022 von den Schüler*innen des Kreuzgymnasiums Dresden eingeladen, am Projekttag "Diskriminierung" teilzunehmen. In zwei Workshops wurden die Schüler*innen für Barrieren für Menschen mit Behinderungen innerhalb und außerhalb ihrer Schule sensibilisiert.

Ein Team bestehend aus der KB-Stelle, zwei Mitarbeiter*innen des Projektes "Challenge Inklusion" der LAG SH Sachsen und einer Mitarbeiter*in des LSKS Projektes "ÖPNV für Alle" waren im Kreuzgymnasium Dresden, um die Schüler*innen für Barrieren und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und sie eigene Erfahrungen aus der Lebenswirklichkeit behinderter Menschen hautnah erleben zu lassen.

Nach einer kurzen Einführung in das Thema ging es auch schon los mit der Erkundungstour durch die Schule.

Workshop 1 - Neue Einblicke & Barrieren

Ausgestattet mit Rollstühlen und Simulationsbrillen für Seheinschränkungen konnte die Reise durchs Schulgebäude beginnen. Die Erkundung neuer Orte und Routen mit dem Rollstühl war ein aufregendes Erlebnis für die Schüler*innen.

So haben die Schüler*innen das erste Mal einen Blick auf die Ausstattung und Besonderheiten eines Behinderten-WCs werfen können oder in Selbstversuchen den Fahrstuhl und den Treppenlift für vor allem mobilitätseingeschränkte Menschen mit den Rollstühlen ausprobieren und erkunden können.

Aber auch neue, sonst so selbstverständlich überwindbare Barrieren haben sich vor den Schüler*innen aufgetan. Vom Zeitaufwand, den man benötigt um in einem Rollstuhl sein Ziel zu erreichen bis zum einfachen Öffnen einer Schwenktür, wurde das alltägliche Verständnis der Schüler*innen zur Barrierefreiheit ihrer Schule auf die Probe gestellt.

Workshop 2 - Schulweg mit Hindernissen

Im zweiten Workshop hat das Team gemeinsam mit den Schüler*innen die unmittelbare Umgebung der Schule erkundet und auf Barrieren im Straßenverkehr und ÖPNV aufmerksam gemacht.

Besonders die schlechte Situation der Fußwege in Dresden Striessen mit ihren hohen Bordsteinen, den unebenen Bodenprofilen, unpassierbaren Engstellen und der Mangel eines Blindenleitsystems waren massive Hindernisse für die Schüler*innen während ihrer Selbsterfahrungen.

Sensibilisierung beginnt in der Schule

Wir haben uns sehr über das Engagement und die Offenheit der Schüler*innen gefreut. Die Schüler*innen haben sich proaktiv an den praktischen Selbsterfahrungen beteiligt und sich mit diesem angebotenen Perspektivwechsel intensiv auseinandergesetzt. Das Team ist der festen Überzeugung, dass die Sensibilisiserungsarbeit an Schulen auch weiterhin spannende Erkenntnisse hervorbringen wird und das die jüngeren Generationen diese gemachten Erfahrungen in eine inklusivere Gesellschaft transferieren werden.

Allein die Tatsache, dass die Schüler*innen den Projekttag komplett selbstständig geplant und organisiert haben und das Thema "Behinderungen" freiwillig ausgewählt haben, gibt uns Hoffnung für die Zukunft unserer Gesellschaft.

Vielen Dank an die Schüler*innen des Kreuzgymnasiums in Dresden und alle Anderen, die diesen spannenden Aktionstag möglich gemacht haben!