Ausstellung: FUTURE FOOD - ESSEN FÜR DIE WELT VON MORGEN
“Wir wollten eine Vielfalt an Zugänglichkeiten schaffen“, sagte Dr. Caroline Rupprecht, Leiterin Abteilung Bildung und Vermittlung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden über den inklusiven Gedanken der neuen Sonderausstellung "FUTURE FOOD - Essen für die Welt von morgen" in Dresden.
Das Thema Essen betrifft jeden Menschen, umso wichtiger war es auch den Macher*innen von Anfang an gewesen, dass auch alle Menschen diese Ausstellung ohne Barrieren besuchen können. Die Ausstellung sollte inklusiv werden und das ist sie auch geworden. Für Besucher*innen mit Beeinträchtigung gibt es bereits vor dem Ausstellungseingang eine umfassende Erläuterungstafel u. a. mit taktilem Übersichtsplan und Erklärungen der Symbole.
So können die Gäste entscheiden, ob sie zu ausgewählten Ausstellungsstücken über Kopfhörer (bitte einen eigenen Kopfhörer mitbringen oder für 1 Euro erwerben) die Informationen in Einfacher Sprache anhören oder in Deutscher Gebärdensprache als Video nutzen möchten. Zudem können blinde Besucher*innen die Texte mit Bildbeschreibung abrufen. Es gibt Ausstellungsstücke zum Tasten und Riechen. Alle Ausstellungstexte stehen zweisprachig in Deutsch und in Englisch bereit. Alle Tische sind mit dem Rollstuhl unterfahrbar.
Menschen mit Behinderung als Experten*innen in eigener Sache
„Wir hatten bereits bei der Planung der Ausstellung die Experten in eigener Sache dabei“, berichtet Anamarija Tokic, Inklusionsassistenz im Deutschen Hygiene-Museum. Das ist ein Novum, auch für das Deutsche Hygiene-Museum. „Im Vorfeld haben wir Vereine in Dresden und Sachsen kontaktiert und um Begleitung gebeten. Es ist ein Team aus sechs Personen zusammengekommen, vorwiegend Menschen mit einer Sehbehinderung. Wir haben unsere Ideen zur Ausstellung vorstellt und mit ihnen besprochen. Die Rücksprache war sehr wertvoll für uns, auch zu den Tastmodellen und der Verständlichkeit. Das hat uns sehr geholfen. Im Januar 2020 durften die Experten*innen die fertigen Ausstellungsstücke begutachten und auch die Audiodeskription bestand die Prüfung aus Sicht der Betroffenen“.
Feedback erwünscht
Die Ausstellung selbst hat die Testgruppe noch nicht besucht, umso wichtiger ist der Inklusionsassistentin im Museum, dass die Gäste mit Behinderung ihre Meinungen, Kritik oder Lob zur neuen Sonderausstellung kundtun und ihr Feedback geben. „Ich freue mich über Hinweise, das hilft uns für die Konzeption weiterer Ausstellungen“, bekräftigt sie. „Wir sagen von uns selbst, dass wir nicht perfekt sind“.
Kontakt:
Anamarija Tokic
Inklusionsassistenz im Deutsches Hygiene-Museum Dresden
E-Mail: anamarija.tokic@dhmd.de
Führungen durch die Sonderausstellung
Führungen bietet das Deutsche Hygiene-Museum Dresden derzeit aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht an. Sobald diese wieder erlaubt sind, werden durch die Sonderausstellungen Führungen in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache angeboten. Drei Führungen speziell für Menschen mit Sehbehinderungen sind bereits geplant. Die Führungen sind auf fünf Personen begrenzt. Es wird um Anmeldung gebeten.
Öffentliche Führung für blinde Menschen:
- Dienstag, 14. Juli, 16:30 Uhr
- Dienstag, 13. Oktober, 16:30 Uhr (im Rahmen der Woche für das Sehen)
- Samstag, 28. November, 11:00 Uhr
„Unsere Gäste können zum Schluss der Ausstellung auch Rezepte zum Probieren und Nachmachen mitnehmen. Die Rezeptvorschläge hat eine inklusive Gruppe von Studenten und Menschen mit Behinderung erstellt“, informiert Anamarija Tokic. „Dazu sind sie zum Beispiel gemeinsam einkaufen gegangen und haben die Rezepte ausprobiert“.
Viele Extras sind zudem geplant und momentan aufgrund der Corona-Situation noch auf Eis gelegt: Es sollen Kochkurse angeboten werden oder Workshops zum Beispiel zum Konservieren von Gemüse. Weiter sind Familienführungen angedacht.
FUTURE FOOD – ein Zusammenspiel von Kunst, Wissen, Technik und Interaktion
Die neue Ausstellung ist nicht nur inklusiv gestaltet, sondern macht auch Lust sich mit dem Thema Essen der Zukunft auseinander zu setzen: „Wir möchten neue Denkräume eröffnen und auf das Thema neugierig machen“, beschreibt Gisela Staupe, stellv. Direktorin und Ausstellungsleiterin, Deutsches Hygiene-Museum. In drei Kapiteln können die Gäste den Weg unserer Lebensmittel nachgehen – von der Produktion, dem Handel und dem Konsum. Dabei werden neue und alternative Wege aufgezeigt, die globalen als auch politischen Vernetzungen und Zusammenhänge dargelegt und die Verantwortung von uns mündigen Konsumenten eingefordert. Gleichzeitig vermittelt die Ausstellung, dass das gemeinsame Essen Lebensfreude und Genuss ist. Kurzum: Wissen, Kunst, Technik, Interaktion und Inklusion verbinden sich auf eine interessante Art und Weise.
Videos, Extras und Einblicke in die Ausstellung Future Food - Essen für die Welt von morgen unter:
www.dhmd.de/ausstellungen/future-food/
Sonderausstellung Future Food - Essen für die Welt von morgen
bis zum 21. Februar 2021 zu besichtigen
Bitte beachten Sie die Vorschriften zum Schutz vor Corona:
www.dhmd.de/ausstellungen/future-food/
Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1
01069 Dresden
Dienstag bis Sonntag,
Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen (Ausnahme: wenn Feiertage auf einen Montag fallen)
1. Januar, 24. und 25. Dezember geschlossen
Eintrittspreise
Kinder bis 16 Jahre: frei
Ermäßigungsberechtigte: 4 €
Erwachsene: 9 €
Familienkarte: 14 €
Anmeldung für Führungen
Telefon: 0351 4846-400
Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr
Telefax: 0351 4846-402
E-Mail: service@dhmd.de