Endo-Was? Aufmerksamkeit für Endometriose
Um diesem Fakt entgegen zu wirken, kommen in einer Online-Diskussion am 31. März 2021 von 18 bis 20 Uhr die Vorstandsmitglieder der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Bianca Bierschneider und Nadja Männel mit den Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/ Die Grünen), Martina Stamm-Fibich (SPD), den Medizinern Prof. Dr. Stefan Renner (MBA) und Dr. Sebastian Schäfer ins Gespräch über politische Forderungen zur Verbesserung der Behandlung und Versorgung von Endometriosebetroffenen. Die Diskussionsrunde schließt die Veranstaltungsreihe „Schlaglichter Endometriose“, organisiert im Rahmen der internationalen Kampagne EndoMarch und des 25-jährigen Jubiläums der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ab.
Die Diskussionsrunde stellt sich den Fragen von Moderatorin Claudia Stamm (mut-Partei) über fehlende Gelder zur Erforschung der Ursache(n) von Endometriose, erschwerte Zugänge zu Anschlussheilbehandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen für Endometriosebetroffene, staatliche Unterstützungen für die Forschung zu komplementärmedizinischer Therapien, gerechtere Entlohnung der Behandlung von Endometriosepatient:innen und die Beteiligungsmöglichkeiten von Endometriosepatient:innen an medizinpolitischen Prozesse, die über ihre Zukunft entscheiden.
„Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Sie verläuft chronisch. Bei 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, ist Endometriose die Ursache“, so die Geschäftsführerin der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Anja Moritz. Die Geschäftsführerin erklärt weiter: Betroffene leiden unter anderem unter extremen Schmerzen in Bauch, Rücken, Beinen, beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang. Unregelmäßige und sehr starke Monatsblutungen, Blutungen aus Blase und Darm gehören ebenso zu den Symptomen.
Die psychischen Auswirkungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen. Eine eindeutige Diagnose ist derzeit nur mittels einer Laparoskopie möglich. Dies, die Vielgestaltigkeit der Symptome und die nach wie vor zu geringe Bekanntheit der Erkrankung, führen dazu, dass im Durchschnitt zehn Jahre bis zur Diagnose und somit bis zum Beginn einer Therapie vergehen. Durch die chronischen Schmerzen werden die Betroffenen immobiler. Hinzu kommen Belastungen durch Mehrfacherkrankungen. Das erhöht den Leidensdruck bei Betroffenen und ebenso bei ihrem sozialen Umfeld. Fehlzeiten und längere Krankheitsphasen führen zu Nachteilen in Schule, Ausbildung und Beruf. Häufig führt die Erkrankung in eine Abhängigkeit von staatlichen Sozialleistungen, Erwerbsunfähigkeit oder Rente.
Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V., gegründet 1996, ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation von und für Endometriosebetroffene. Der Vereinigung gehören über 2.000 Mitglieder an. „Unsere Kernaufgaben sind die Aufklärung und Information über Endometriose, die Beratung von Betroffenen sowie die Stärkung der Position der Patient:innen“, so die Geschäftsführerin Anja Moritz. In diesem Jahr begeht der Verein sein 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund und als Teil der Bewegung des international stattfindenden EndoMarch begeht die Vereinigung die Veranstaltungsreihe „Schlaglichter Endometriose“. Für den gesamten März sprechen ausgewiesene und erfahrene Spezialist:innen in zwölf Vorträgen und Workshops über vielfältige Aspekte der Erkrankung. Die Themen umfassen u.a. Endometriose bei Jugendlichen, die richtige Ernährung bei Endometriose, wichtige rechtliche Aspekte für Endometriosebetroffene, Adenomyose und Hysterektomie, Endometriose bei Heranwachsenden, etc.
Ansprechpartnerin:
Anja Moritz (Geschäftsführerin der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.)
Bernhard-Göring-Straße 152
04277 Leipzig
Tel.: 0341/30 65 305