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Inklusion ist keine Frage der Firmengröße

Schär Werkzeug-Maschinenhandel: „WIN-WIN-Situation für beide Seite“

Wie beispielhafte Inklusion im Arbeitsleben aussehen kann, zeigen und beweisen Andrea Gollenbeck und Björn Gollenbeck – Inhaber der Firma Schär Werkzeug-Maschinenhandel und Industriebedarf in Crimmitschau. Sie beschäftigen zwei Mitarbeiter mit Behinderung. Ganz bewusst und mit allen Höhen und Tiefen.

Personalentwickler Björn Gollenbeck fasst die Unternehmenspolitik so zusammen: „Bei der Bildung eines Teams ist es nicht entscheidend, dass alle Teammitglieder sämtliche Anforderungen zu 100 % beherrschen. Vielmehr haben wir versucht, Teammitglieder zu gewinnen, die einzelnen Aufgaben, die wir im Unternehmen haben, besonders gerecht werden oder das Potential haben, diese in der Zukunft in besonderer Weise zu beherrschen. Wir haben daher auch Bewerbern mit einem Handicap eine Chance gegeben und uns im Bewerbungsverfahren bewusst für sie entschieden“.

Im Auswahlverfahren käme es dem Personalverantwortlichen auch auf den richtigen Blickwinkel an, um die entscheidenden Informationen aus den Bewerbern zu locken. So auch im Fall jener Bewerbung, die zunächst aussortiert worden sei: Ein junger Mann, als Staplerfahrer ausgebildet und als Verpacker tätig gewesen, ist jetzt mit seiner Behinderung verantwortlicher Kopf für den Onlinehandel der Firma Schär.

Ein junger Kollege, der aufgrund des Gehirntumors beeinträchtigt ist, erhielt die Chance bei Schär Werkzeug–Maschinenhandel seine Ausbildung als Industriekaufmann fortzuführen. Unterstützung und Hilfe erfuhr das Unternehmen u. a. auch von der IHK Chemnitz, im Speziellen von der Inklusionsberaterin Ines Petzold. Sie half mit, eine andere Berufsschule zu finden, als bekannt geworden ist, dass der junge Auszubildende aufgrund seiner Behinderung gemobbt worden sei. Und sie war die heimliche Tippgeberin für den Annedore-Leber-Preis des Berufsbildungswerks Berlin e.V. Er zeichnet jährlich Unternehmer mit besonderem Engagement bei der beruflichen Integration aus. Und Ines Petzold hatte das richtige Gespür.

Die Jury des Annedore-Leber-Preises entschied sich dieses Jahr unter den neun Bewerbern für das Crimmitschauer Unternehmen Schär Werkzeug-Maschinenhandel und Industriebedarf GmbH. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Abschließend resümiert Björn Gollenbeck: „Und das trotz unserer Betriebsgröße von nicht mehr als 10 Mitarbeitern. Vielleicht ist dies wegen dieser Betriebsgröße für uns schon jetzt in Teilen eine WIN-WIN Situation für beide Seiten.“

Vier Menschen, darunter die zwei Gewinner mit großem Scheck und Blumenstrauß in der Hand

Links: Sabine Bangert, Laudatorin und Mitglied der Preisjury, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Mitte: Andrea Gollenbeck (Geschäftsleitung) und Björn Gollenbeck der Schär Werkzeug-Maschinenhandel und Industriebedarf GmbH Rechts: Margrit Zauner, Mitglied der Preisjury und Vorstandsvorsitzende des BBW Berlin e. V.