Katharina-von-Bora-Preis ausgeschrieben
Herausragendes Engagement von Frauen wird erneut mit dem Katharina-von-Bora-Preis ausgezeichnet. Die Stadt Torgau vergibt diesen Preis dieses Jahr erstmals gemeinsam in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Katja Meier. Die Preisgelder in Höhe von dreimal 3.000 Euro werden als Projektförderung ausgereicht. Bewerbungen aus ganz Deutschland sind bis zum 30. Juni 2020 möglich.
Vorgeschlagen werden kann jede Frau, die sich in besonderer Weise für ein konkretes gemeinnütziges Projekt engagiert. Die Projekte sollen hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen werden und sich in der Praxis bewährt haben. Die Ausschreibung und das Bewerbungsformular sind unter www.torgau.de. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 4. Oktober 2020 in der Torgauer Schlosskirche statt.
Katharina von Bora war eine außergewöhnliche Frau und gestaltende Kraft ihrer Zeit. Oberbürgermeisterin Romina Barth: "Katharina von Boras Lebensweg ist in besonderer Weise mit der Stadt Torgau verbunden: Hier begann sie den Weg in ihr bürgerliches Leben, nachdem sie eine gefährliche Flucht aus dem Kloster Nimbschen auf sich genommen hatte, und hier schloss sich im Dezember 1552 ihr Lebenskreis."
Ihr markanter Grabstein in der Torgauer Stadtkirche und ein Museum im Sterbehaus erinnern an die couragierte Frau, die mit ihrem Wirken auch zu einem veränderten Frauenbild beigetragen hat. Sie war Mutter und Geschäftsfrau sowie Gesprächspartnerin auf Augenhöhe für ihren Mann Martin Luther und seine Gäste, was für Frauen im 16. Jahrhundert eine Ausnahme darstellte. Außerdem betreute sie in Zeiten der Pestepidemie eine Krankenstation.
Der Katharina-von-Bora-Preis wurde von der Stadt Torgau seit dem Jahr 2011 bereits sechs Mal verliehen. Staatsministerin Katja Meier: "Der Freistaat Sachsen und die Stadt Torgau unterstreichen mit der Fortführung der Preisvergabe die Bedeutung von weiblichem Engagement für unsere Gesellschaft. Frauen leisten einen Großteil der systemrelevanten Arbeit und dies nicht nur im Rahmen bezahlter, sondern vor allem auch unbezahlter und ehrenamtlicher Tätigkeiten. Mit der Vergabe des Katharina-von-Bora-Preises soll den derzeit viel gerühmten »Heldinnen des Alltags« nicht nur Applaus und Aufmerksamkeit, sondern außerdem eine wirksame Unterstützung für ihre gemeinnützigen Projekte zukommen."
Oberbürgermeisterin Romina Barth betont die Schwerpunktsetzung im sozialen und kulturellen Bereich: "Besonders mit sozialen und kulturellen Projekten leisten zahlreiche engagierte Frauen einen unschätzbaren Beitrag. Mit dem Preis und der Projektförderung möchten wir dazu beitragen, dass sich diese Projekte weiter entfalten und das Bewusstsein für weibliches Engagement wächst."