Neues Infoportal Barrierefreiheit Dresden und Sächsisch-böhmische Schweiz
Klick, Klick und kurz scrollen: „Ja, ich kann mitgehen und dabei sein!“ – Es gibt keine Stufe am Eingang, die Tür ist breit genug, das Behinderten-WC hat seinen Haltegriff links und die Haltestelle davor ist barrierefrei. Das könnte die schnelle und detailreiche Auskunft vom neuen Internetportal Barrierefreiheit der Stadt Dresden ergeben, wenn zum Beispiel ein Rollstuhlnutzer eine Anfrage stellt: www.dresden.de/dabeisein
Genau solche Informationen sind elementar u. a. für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator und für Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schwerem Koffer sind sie ein guter Service.
Heute ist das komplexe, aber einfach handhabe Infoportal Barrierfreiheit der Stadt Dresden und seinem Partner, die Region Ústí, (Tschechische Republik) im Hygiene-Museum Dresden vorgestellt worden. Das Portal ist ein Ergebnis des grenzüberschreitenden Projektes „Das böhmisch-sächsische Grenzgebiet barrierefrei“ und wird noch bis Dezember 2019 vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
Das neue Infoportal umfasst mehr als 3.000 Einrichtungen in Dresden, in der Sächsischen Schweiz, Osterzgebirge, Böhmische Schweiz und dem Bezirk Ústí. Der Nutzer kann im Portal auf verschiedenen Wegen suchen: Er kann zwischen Einrichtungen suchen, nach Orten, nach Zugang und Nutzbarkeit, nach öffentlichen Toiletten oder nach Höranlagen. Symbole und Farben geben dabei Orientierung. Beispielsweise bedeutet grün – die Einrichtung ist barrierefrei oder gelb, die Einrichtung ist mit geringer Einschränkung barrierefrei.
Das Portal beschreibt nicht nur Einrichtungen über deren Zugänglichkeit und Ausstattung wie etwa Blindenleitsysteme oder Höranlagen. Das Portal beschreit auch die Beschaffenheit von Haltestellen- und Bahnstationen, Parkplätzen und Fußwegen. Dazu können Stadtpläne, Bilder von Gebäuden, Innenansichten und Detailaufnahmen zum Beispiel von Eingängen eingesehen werden.
Öffentlich erst nach Prüfung
„Das besondere an dem Portal ist, die Angaben werden erst veröffentlicht, wenn diese vor Ort überprüft worden sind“, erklärt Matthias Pfeil vom Stadtplanungsamt Dresden. „Gleichzeitig werden die Angaben automatisch in drei Sprachen übersetzt, in Deutsch, Englisch und Tschechisch“.
Von der Idee bis zur Umsetzung
Es sind bereits viele Einträge veröffentlicht worden, allein für die Stadt Dresden 1.300 Datensätze. Weitere Datensätze sind in der Prüfung. Eine gigantische Menge an Informationen. Grundlage für das Portal war der bereits in Papier vorliegende Stadtführer für Menschen mit Behinderung und ein Konzept von einer engagierten Studentin im Rollstuhl. Das war vor circa vier Jahren. Für den damaligen Stadtführer gab es einen umfangreichen Fragebogen zur Erfassung. „Eigentlich wollten wir den Fragebogen mit seinen etwa 264 Fragen kürzen“, erinnert sich Matthias Pfeil zurück. „Aber in Workshops mit den Betroffenen ergab, dass wir keine Fragen streichen konnten“. Die Lösung für das Portal war ein dynamischer Fragebogen mit unterschiedlichen Eingabemasken – eben ja nach Einrichtungsart. Seit November 2017 sind die Daten für das Portal erfasst worden, dabei hat die Stadt Dresden auch mit Partnern zusammen gearbeitet wie die TU Dresden oder die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, die bereits über viele Daten verfügten.
Neue Datensätze erwünscht
„Jeder kann das Portal nutzen und jeder kann ein Gebäude eintragen – durch eine einfache Registrierung“, beschreibt der Stadtplaner weiter. „Das kann sogar eine Schulklasse sein, die ihre Schule vorstellen möchte“. Veröffentlicht werden die Angaben erst nach Prüfung vor Ort und durch Fachpersonal. Eine solche Prüfung dauert ab 30 Minuten aufwärts.
Zur Registrierung:
www.dresden.de/apps_ext/InfoportalBarrierefreiheit_de/login?9
Nicht nur neue Datensätze sind erwünscht, sondern auch andere Städte oder Gemeinden in Sachsen, die das System auch übernehmen könnten. „Das Portal ist technisch übertragbar“, erklärt Matthias Pfeil. „Der Eigenbetrieb IT der Stadt Dresden hat das Portal programmiert und entwickelt, somit waren wir in jeder Konzeptphase flexibel“.
Bleibt noch zu sagen: Klicken Sie sich durch das neue Portal und gestalten Sie es mit. Es ist eine echte Hilfe für Menschen mit oder ohne Behinderung, egal ob als Dresdner*in oder Gast.