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PAVE macht PDF-Dokumente für sehbehinderte Menschen vorlesbar

Schweizer Forscher entwickeln nutzerfreundliches Webtool

(ZHAW /Red) Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in der Schweiz entwickelten ein Webtool, das PDF-Dokumente barrierefrei machen kann. PAVE – so heißt das neue Webtool – steht kostenfrei zu Verfügung.

In der Regel können sich Menschen mit Sehbehinderung ein PDF-Dokument mit entsprechender Software vorlesen lassen. Voraussetzung dafür ist aber, dass dieses PDF die notwendigen Metainformationen besitzt, die durch „Tags“ gesetzt werden. Barrierefreie Dokumente mithilfe von Tags zu erstellen, ist aber bisher zeitaufwändig und für den Nutzer nicht immer verständlich.

PAVE übernimmt das Setzen dieser speziellen Metainformationen für den Nutzer. Leiter Alireza Darvishy vom Entwicklerteam am ICT Accessiblity Lab der ZHAW, sagt: „Der Nutzer lädt sein PDF-Dokument, egal mit welcher Applikation es erstellt wurde, auf PAVE hoch. Das Dokument wird sogleich auf seine Barrierefreiheit getestet. Das Webtool nimmt zudem alle automatisch durchführbaren Korrekturen an den Metadaten des Dokuments vor.“

Für die restlichen Korrekturen erhält der Nutzer Vorschläge, die er direkt selbst im PAVE vornehmen kann. Das barrierefreie PDF-Dokument bleibt inhaltlich und visuell unverändert.

Der Schweizerische Blinden und Sehbehindertenverband SBV unterstützte die ZHAW-Forscher bei der Entwicklung von PAVE.

Prof. Alireza Darvishy, erhielt 2016 für seinen Einsatz für den barrierefreien Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien den «UNESCO/Emir Jaber Al Ahmad Al Jaber Al Sabah«-Preis. Zwei Jahre zuvor   zeichnete die internationale Konferenz über Computerhilfen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (ICCHP) die Software aus.