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Petition für eine inklusive Hochschulentwicklung

Das Projekt QuaBIS der Uni Leipzig hat eine Petition zur "Sicherung und Weiterentwicklung partizipativer Lehrpraxis an Hochschulen" gestartet.

Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention (2009) hat die Bundesrepublik Deutschland das Recht auf inklusive Bildung anerkannt. Dieses Recht wird aber an Hochschulen bisher kaum umgesetzt. Soziale Ungleichheit im Bereich der Bildung ist ein Problem und Hochschulen sind weiterhin exklusive Orte für nur wenige, privilegierte Menschen. Neben Forschung und Lehre besteht ihre Aufgabe jedoch auch darin, Impulsgeber*in für eine inklusive Gesellschaftsentwicklung zu sein. Hierfür muss die Hochschule ihr zentrales Problem der Ausgrenzung überwinden und soziale Verantwortung übernehmen.

 

"Inklusion ist keine Spezialisierung in der Ausbildung von Pädagog*innen, sondern deren generelle und notwendige Grundlage!"

 

Mit diesem Zitat möchten Uta Lorenz-Bevilacqua und Steffen Martick vom Projekt QuaBIS (Qualifizierung von Bildungs- und Inklusionsreferent*innen für inklusive Hochschulentwicklung in Sachsen) der Uni Leipzig die Verantwortlichen des Freistaates Sachsen und der Universität Leipzig darauf hinweisen, dass inklusive Lehrformen eine fundamentale Grundlage erfolgreicher (Hochschul-)Bildung sind und bereits bestehende Angebote erhalten werden müssen.

Aus diesem Grund hat das Projekt QuaBIS der Universität Leipzig eine Petition zur "Sicherung und Weiterentwicklung partizipativer Lehrpraxis an Hochschulen" gestartet, um die Universitäten an ihre soziale Verantwortung zu erinnern und die Arbeitsplätze der Bildungsfeferent*innen und Wissenschaftler*innen auch langfristig zu sichern.

Im Projekt QuaBIS werden seit Mai 2019 fünf Menschen zu Bildungs- und Inklusionsreferent*innen qualifiziert, die bisher von Erwerbsarbeit ausgeschlossen und in Werkstätten für behinderte Menschen tätig waren. Die Aufgaben dieser Referent*innen liegen heute in der eigenverantwortlichen Mitgestaltung des Lehrprozesses an der Hochschule. Durch die Einbringung ihrer Erfahrungen und ihres Wissens in den Bereichen Lehre, Forschung und Transfer, leisten sie einen wichtigen Teil zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für die Vielfalt menschlichen Lebens.

Zudem ermöglicht ihre Perspektive es, die Professionalisierung von Studierenden zu prägen und positiv weiter zu entwickeln. Vor allem bei der Ausbildung angehender Pädagog*innen sollte von ungeteilter Inklusion ausgegangen werden, damit diese später den Transformationsprozess im Bildungssektor stärken können.

Für diese bedeutsame Arbeit wurde das Projekt QuaBIS mit dem Innovationspreis für Weiterbildung 2020 ausgezeichnet.

Leider endet die Förderung des QuaBIS-Projektes im Dezember 2022 und die Mitarbeiter*innen versuchen mit dieser Petition auf die gesellschaftliche Bedeutung inklusiver Lehre aufmerksam zu machen und Projekte wie das QuaBIS als langfristige Lehrform in den Universitäten zu etablieren.

Mit ihrer Unterschrift können Sie den langfristigen Erhalt des QuaBIS und weiterer inklusiver Projekte im Bereich der Forschung und Lehre ermöglichen und dafür sorgen, dass unsere Hochschulen in Zukunft auch für weniger privilegierte Personengruppen zugänglich werden.

Zur Petition

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