Wie können sehende Menschen blinden und sehbehinderten Menschen helfen?
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) hat eine Umfrage unter den sehbehinderten und blinden Menschen gestartet. Er fragt konkret: Welche Unterstützung wünschen Sie sich in Corona-Zeiten von ihren sehenden Mitmenschen?
"Wir bitten Sie um möglichst konkrete Hinweise, was ein sehender Mensch Hilfreiches tun könnte", erklären die Organisatoren vom DBSV und nennen als Beispiel: "Wenn ich mit meinem Langstock an einer Bushaltestelle mit mehreren Buslinien stehe, würde ich mir wünschen, dass mir jemand anbietet, die Nummern der ankommenden Busse vorzulesen".
Der Wunsch/Bitte wird bitte über diesen Link abgegeben:
Der Beitrag wird anonym erfasst. Der Wunsch kann auch per E-Mail oder per Post mitgeteilt werden.
Kontakt:
DBSV-Geschäftsstelle
Volker Lenk
Rungestraße 19
10179 Berlin
E-Mail: v.lenk@dbsv.org
Bis zum 26. Mai 2020 werden Wünsche, Bitten und konkrete Hinweise entgegengenommen. Die Ergebnisse fließen in eine Liste mit Tipps, wie Menschen mit Seheinschränkung in der Corona-Krise geholfen werden kann. Diese soll zum Sehbehindertentag am 6. Juni 2020 veröffentlicht werden.
Hindergrund:
Eigentlich ist es herausfordernd genug, als sehbehinderter oder blinder Mensch den Alltag zu bewältigen. In den vergangenen Wochen ist jedoch vieles noch erheblich schwieriger geworden. So gibt es infolge der Corona-Epidemie jetzt Warteschlangen mit großen Abständen - peinlich, wenn jemand die Wartenden nicht registriert und einfach in ein Geschäft spaziert, ohne sich anzustellen. Auch eine ganz normale Busfahrt kann zum Problem werden, seitdem niemand mehr vorn beim Busfahrer einsteigen und erfragen kann, um welche Buslinie es sich handelt. Das sind Situationen, in denen blinde und sehbehinderte Menschen sich alleingelassen fühlen und Unterstützung sehr willkommen wäre.