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Unterstützung für gehörlose Endometriose – Betroffene erforderlich
Als Netzwerk Endometriose organisieren wir unter anderem zwei Selbsthilfegruppen in Leipzig und Dresden. Wir sind dafür bekannt, uns für die Belange jeder Betroffenen einzusetzen. Aktuell stehen wir jedoch vor einer besonderen Herausforderung. Es geht um ein nichthörende, an Endometriose erkrankte Frau. Sie möchte unser Selbsthilfeangebot nutzen, kann jedoch keine Lippen lesen. In unseren Gruppen beherrscht zudem niemand die Gebärdensprache. Somit kann sie aktuell nicht von den positiven Aspekten der Selbsthilfe profitieren. Sämtliche Versuche, einen ehrenamtlichen oder kostengünstigen Dolmetscher zu erhalten, sind bis dato gescheitert. Wir benötigen daher Ihre Hilfe!
Gehörlosenverband lehnt Anfrage ab
Endometriose ist eine chronische Frauenerkrankung, die sich oftmals durch starke Blutungen und Schmerzen während der Periode äußert. Auch eine ungewollte Kinderlosigkeit kann die Folge sein. Diese und viele weitere Symptome entstehen, weil sich Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut unkontrollierbar im Unterleib ausbreitet. Auch Organe, die an die Gebärmutter angrenzen, können betroffen sein.
Erkrankte haben häufig zahlreiche Fragen und den Wunsch, sich in vertrauensvoller Atmosphäre auszutauschen. Hierfür bieten Selbsthilfegruppen den idealen Rahmen. Der Zugang zu diesem Angebot bleibt einer Frau aktuell jedoch verwehrt, weil sie gehörlos ist. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen Dolmetscher für Nichthörende in unsere Gruppe zu holen. Unser Weg führte uns zunächst zum Gehörlosenverband, der uns einen Dolmetscher zum Stundensatz von 75 Euro anbot. Da dies mit unserem minimalen Budget keinesfalls abzudecken ist, haben wir beim Verband nach ehrenamtlichen Lösungen gefragt. Die Antwort war ernüchternd: Es handle sich um einen eigenständigen Beruf, der stets entsprechend zu vergüten sei. Die verantwortliche Sozialarbeiterin verglich die Gehörlosigkeit bei unserer Frage nach ehrenamtlichen Möglichkeiten gar mit einem Sachschaden an einem Kraftfahrzeug – eine menschenverachtende Aussage! Wir erkundigten uns im weiteren Verlauf bei Vereinen, Versicherungen und Krankenkassen. Auch hier wurde unsere Bitte um die Kostenübernahme für einen Dolmetscher durchweg abgelehnt.
Grundsätzlich wäre es naheliegend, auf Verwandte, Bekannte oder Freunde der Betroffenen auszuweichen, welche die Gebärdensprache beherrschen. Dies ist jedoch ebenfalls keine Lösung, da in Selbsthilfegruppen äußerst vertrauliche und intime Details thematisiert werden. Der Dolmetscher muss also eine neutrale Person mit Schweigeverpflichtung sein.
Ohne Spenden keine Lösung in Sicht
Es wäre wünschenswert, dass sich Dolmetscher ehrenamtlich in Selbsthilfegruppen engagieren. Auch vom Gehörlosenverband, der hohe Beiträge fordert, werden Fälle unserer Art anscheinend ignoriert. Allgemein ist die Organisation bei medizinischen Belangen eher schwach aufgestellt.
Unser Herzenswunsch ist es, die nichthörende Frau an unserem Selbsthilfeangebot teilhaben zu lassen. Hierfür benötigen wir einen Dolmetscher, der regelmäßig (monatlich) bei unseren Treffen anwesend ist. Ohne Ihre Hilfe ist dies jedoch nicht machbar. Wir bitten Sie daher: Unterstützen Sie uns mit einer Spende! Jeder Betrag bringt uns dem Ziel einen Schritt näher.