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Herr Lindner, Jahnsdorf

Herr Lindner ich würde sie gern fest bei uns einstellen. Ich dachte, da glaubst du nicht dran.

Gesichter der Inklusion

Ich bin seit dem 10.07.2018 hier. Ich bin über die Lebenshilfe, Thema Außenarbeitsplatz, hier her gekommen. Das heißt ich habe ein halbes Jahr schrittweise hier gearbeitet. Ab dem zweiten halben Jahr kam dann der Personalchef und hat gesagt, Herr Lindner ich würde sie gern fest bei uns einstellen. Ich dachte, da glaubst du nicht dran. Und dann kam er eines Tages an und sagte, Herr Lindner ich hab was für sie. Das können sie mal durchlesen. Ich hab gesagt, von mir aus. Und das war dann mein Arbeitsvertrag.

Ich habe in der Lebenshilfe angefangen. Ich habe in verschiedenen Bereichen die Außenarbeitsplätze versorgt.

Bei mir ist das Handicap, das ich 70 % habe, das heißt eine Lern- und Rechtschreibschwäche. Ich habe in der Lebenshilfe angefangen. Ich habe in verschiedenen Bereichen die Außenarbeitsplätze versorgt. Dann war ich bei einer Firma. Und ich dachte, du tust hier die anderen anlernen, anlernen. Aber selber bin ich auf der Strecke geblieben. Das waren dann die 13 Jahre wo ich in der Lebenshilfe war. Ich bin froh, dass ich jetzt den Schritt gewagt habe. Und ich will in der Zukunft sehen, was es bringt.
Ich habe in der Zeit hier bei der ZLT den Kranschein gemacht. Und momentan bin ich dabei den Staplerschein zu machen. Das ganze läuft noch, aber wann die Prüfung ist, weiß ich nicht. Aber das kriegen wir hin.
Ich wurde nach und nach angelernt. Thema Kanten, hinten an der Schere, dann beim Tiefziehen. Manchmal bin ich noch beim Thema Brandschutz mit drin. Ich helfe aus mit kleinen Tätigkeiten. Dann in ich drüben in der Montage auch dabei. Und in anderen Bereichen noch mit.

Ich fühle mich richtig wohl.

Es ist schon schwer genug die Arbeit. Thema kratzfrei und Thema mit den Ecken. Das ist schon schwer. Aber das liegt mir. Ich bin froh, dass ich jetzt noch einen Kollegen habe. Der macht das gleiche Spiel durch wie ich. Er ist erst seit Januar da, ist aber kein Frischling.

Allgemein komme ich mit den Kollegen gut aus. Manchmal gibt es eine verbale Rauferei, aber das ist überall mal so. Ich fühle mich richtig wohl. Vor allem weil ich mir seit Ende Februar etwas geleistet habe. Ein Auto. Aber ich fahre noch bis Ende März mit der Bahn. Ich hatte letztes Jahr einen Motoraschaden. Ich nehme die Zukunft so wie es kommt. So lange es geht will ich Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Bis zur Rente, wann immer die ist. Wir haben das hier gemeinsam hinbekommen.

Interview geführt am: 19.03.2019

Interview veröffentlicht: 26.06.2019