Rückblick auf 2,5 Jahre Podcast "Weil Vielfalt fetzt"
Im Sommer 2022 wurde ich von der LAG Selbsthilfe Sachsen über mein Einzelunternehmen in digitalen Medien angefragt, einen Podcast zum Thema Inklusion zu konzeptionieren und umzusetzen. Die Kooperation mit dem Projektteam der LAG war sofort fruchtbar und wir wussten nach Abschluss der Zusammenarbeit Ende 2022, dass der Podcast weitergehen müsse. Deshalb habe ich 2023 bis 2024 zwei Jahre lang den Podcast moderiert. Teil davon war die ständige qualitative Weiterentwicklung in Meetings, die Integration von Feedback durch Zuschauende und sogar Podiumsdiskussionen und Livestreams. Heute möchte ich auf diese Zeit zurückblicken und Kerneinsichten teilen.
Was hat Taddeus von über 30 Gästen gelernt?
Als ich mit dem Projekt begonnen habe, wusste ich fast nichts zu Inklusion und Barrierefreiheit. Ich hatte auch keine Ahnung, was es bedeutet, behindert oder chronisch erkrankt zu sein. Das war alles Neuland für mich - und genau das war der Plan! Denn das erklärte Ziel des Podcasts war, Berührungsängste von jungen, nicht-betroffenen Menschen gegenüber Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen abzubauen. Und dies war mindestens in meiner persönlichen Entwicklung ein voller Erfolg. Meine Top-5 Erkenntnisse:
1. Inklusion und Barrierefreiheit hilft uns allen, denn wir alle können Betroffene sein. Die beiden Konzepte sind eine Absicherung von uns allen - für uns alle.
2. Wenn man nicht weiß, wie man mit einem Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung umgehen soll, einfach nachfragen - nicht übergriffig werden!
3. Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen sind nicht unglücklicher als Nicht-Betroffene. Statt auf Distanz bemitleidet zu werden, ist der Wunsch von vielen Betroffenen, empathisch auf Augenhöhe in Kontakt zu kommen. "Einfach normal sein."
4. Nicht nur ist jede Behinderung und Erkrankung anders - selbst innerhalb einer Diagnose gibt es ein Spektrum und Betroffene gehen damit verschieden um. Also: Stereotype reflektieren!
5. Warum kompliziert ausdrücken, wenn es auch einfach geht? Das fällt mir selbst noch schwer. Früher war mein Gedanke "kompliziert sprechen und schreiben, um intelligenter zu wirken". Doch das Ziel ist doch, für möglichst viele Menschen eine Information möglichst verständlich darzustellen... also lasst uns genau das tun! Es gibt noch vieles mehr zu sagen. Doch an dieser Stelle verweise ich an die LAG Selbsthilfe Sachsen und das Inklusionsnetzwerk Sachsen. Ich bin enorm dankbar für die letzten zwei Jahre und hoffe, dass der Verein seine sensibilisierende Arbeit fortsetzen kann. Ich danke all meinen Kolleg*innen für diese Zeit.